Das erste Bundesliga-Auswärtsspiel sollte uns und unsere Lilien gleich zu einem der „großen“ Traditionsklubs der 1. Liga führen – dem FC Schalke 04. Insgesamt 3000 Heiner machten sich auf den Weg in Richtung Ruhrpott. Es hätten sicherlich noch ein paar mehr werden können, allerdings muss man sich halt auch vorab um seine Karten kümmern. Denn wie das in der Bundesliga nunmal so ist, werden nicht verkaufte Gästetickets vorab wieder zurück an den Heimverein geschickt und dann dort verkauft. Was für uns völlig logisch war, hatten manche Darmstädter offensichtlich verpeilt. Hoffen wir mal, dass das in die Kategorie „Anfänger-Fehler“ fällt und das Gästekontingent bei den nächsten Spielen voll ausgeschöpft wird.
Für die aktive Fangszene begann der Spieltag dann recht unspektakulär. Der Gästeblock war schon einigermaßen gut gefüllt als man eintraf und war auch direkt motiviert wobei man vom ohrenbetäubenden Stadion-Vorprogramm natürlich übertönt wurde. Zum Anpfiff wurde noch ein von den Usual Suspects vorbereitetes Spruchband gezeigt, um die eigene Erwartungshaltung ein bisschen zu untermauern. Die ersten Gesänge gingen dann ganz gut von den Lippen, auch wenn es immer einige Zeit dauerte bis man den ganzen Gästehaufen zum Mitmachen animieren konnte. Mitten in diese Versuche platzte das Führungstor für die Lilien durch „Koka“ Rausch, welches ziemlich ungläubig gefeiert wurde. Leider wurde die Anfeuerung im Anschluss an den Treffer nur kurz deutlich lauter, was für eine 1:0-Führung auf Schalke eigentlich zu wenig war. Hier merkte man, dass noch ein weiter Weg in dieser Saison vor unserer Fanszene liegt um alle „Neuen“ bestmöglich zu integrieren.
Schön wäre es aber auch, wenn sich besagte „neue“ Lilienfans von sich aus mehr am Support beteiligen anstatt mit verschränkten Armen im nagelneuen Trikot das Spiel zu schauen und sich über die Fahnen im Block zu beschweren. Vor allem wenn diese Beschwerden nicht unbedingt konstruktiv ankommen, sondern sich manche mit allerlei Handzeichen und Gepöbel beschweren. Das ist in unseren Augen keine Umgangsform auf die wir eingehen müssen. Wir werden auch zukünftig versuchen darauf zu achten, dass bei entscheidenden Spielsituationen die Fahnen runter gehen. Es sollte aber klar sein, dass für eine lebendige Unterstützung unserer Mannschaft während des Spiels auch Fahnen und Doppelhalter benutzt werden. Wer damit nicht klar kommt, der findet mit Sicherheit auch einen anderen Stehplatz wo die Sicht nicht eingeschränkt ist. Wir legen euch an dieser Stelle auch gern nochmal unseren Text, den wir vor der Saison veröffentlicht haben, ans Herz.
Zurück zum Spiel: Nach dem es in der Halbzeit-Pause ein bisschen Stunk mit diebischen Knappen gab, sollte auch dem Letzten aufgefallen sein, dass nicht nur am Böllenfalltor sondern auch eben in fremden Bundesliga-Stadien die Uhren etwas anders ticken. Habt ein Auge auf euer Material! Als die Mannschaften wieder aufs Feld kamen dauerte es nicht lange und der Favorit konnte durch Draxler ausgleichen. Die Heimseite nahm nun etwas mehr Schwung auf und konnte ab und an das Stadion zum Mitsingen animieren. Diese kurze Phasen waren aber dann auch das einzige, was an Stimmung bei uns ankam, was aber auch der schlechten Arena-Akustik geschuldet sein dürfte. Die Lilienfans hingegen rafften sich nun gegen Ende nochmal auf und verteidigten zusammen mit der Mannschaft den wichtigen Auswärtspunkt. In diesen Minuten kam deutlich rüber welches Stimmungspotenzial wir haben, wenn alle mitziehen. Daran sollte in den kommenden Spielen angeknüpft werden. Der Jubel nachdem sich die Mannschaft über die Zeit gerettet hatte war wohl noch lauter und erlösender als der zum Führungstreffer. Auch nach Abpfiff waren „Die Sonne scheint“ und ein abschließendes Einklatschen nochmal ein schöner Abschied von dieser Turnhalle.
Jetzt heißt es Mund abputzen, aus den ersten beiden Partien seine Lehren zu ziehen und gegen Hoppenheim am Samstag wieder voll anzugreifen! Einige Schnappschüsse vom Spiel auf Schalke findet ihr wie immer bei den Usual Suspects