SV Darmstadt 98 – 18,99 Hoppenheim 1:1 (0:0)

Die erste englische Woche der Saison wartete mit einem Heimspiel auf. Das Bölle unter Flutlicht zu sehen, ist ja immer etwas besonderes auch wenn der Gegner nur das Dietmars Spielzeug-Klub aus der badischen Einöde war. Die Anstoßzeit von 20 Uhr ließ es zu, dass vor dem Spiel noch reger Betrieb am Stand herrschte, Spruchbänder vorbereitet wurden oder man sich das erste Feierabendbier gönnte um gut bei Stimme zu sein. Vor dem Spiel legten zwei Vertreter des Block1898 noch einen Strauß Lilien am Platz des beim Derby kollabierten und später verstorbenen Lilienfans Jürgen nieder. „Ruhe in Frieden, Jürgen!“ wurde auch per Transparent vor seinem A-Block nochmal bekundet.

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Im Block wurde heute wieder auf ein blau-weißes Fahnenintro gesetzt, welches mit dem in Dortmund verbotenen Spruchband „Hessenmeister“ garniert wurde. Eine kleine Spitze in Richtung Bandenstadt zum gewonnen Derby und dem selbsternannten Titel des „Randalemeisters 2011“. Mit dem Anpfiff wich die lockere Atmosphäre dann sehr schnell einem guten und abwechslungsreichen Support. Der Block nahm sich an der Leistung aus dem Derby ein Beispiel und startete sehr stark ins Spiel und konnte dieses Niveau auch bis zur Halbzeit halten. Begünstigt durch eine ansprechende, kämpferische Leistung auf dem grünen Rasen und einer gut aufgelegten Gegengerade dürfte es eines der besseren Abendspiele in der Bundesliga gewesen sein. Dies bestätigten später sowohl die eigenen Spieler, als auch der gegnerische Trainer, der kommende Gegner vor der hitzigen Stimmung warnte. So soll es sein, auch wenn wir diese Leistung Woche für Woche bestätigen müssen.

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Nach der torlosen ersten Halbzeit, kamen die Gäste kurz nach der Pause sehr schnell zur glücklichen Führung, die kurzzeitig für einen kleinen Bruch im Spiel und der Stimmung führte. Nachdem man sich aber berappelt hatte, zogen die Spieler nochmal an und verwickelten Hopps Spieler immer mehr in brenzliche Situationen in deren Strafraum. Angespornt vom wieder erwachten Böllenfalltor gewannen die Lilien immer mehr an frischer Energie auch wenn das Tor nicht fallen wollte. Für die anwesende Hoffenheimer „Fangemeinde“ muss es ein echter Kulturschock gewesen sein. Das alte Stadion, das jede Minute und an allen Ecken brodelte und mit der kämpfenden Lilienelf eine Einheit bildete, dürfte für die SAP-Kundschaft in der Form wahrscheinlich höchst gewöhnungsbedürftig gewesen sein. Um sie aufzumuntern wurde im Block noch ein Spruchband gezeigt: „81 km, Gästeblock nicht mal halb voll – Euch fehlt nur noch ein Rangnick, der es schönredet!“ Dürfte den Nagel auf den Kopf getroffen haben, da die rund 1.200 von 2.500 verkauften Tickets eine deutliche Sprache sprechen. Gebilde wie dieses oder das Marketinginstrument aus Leipzig bleiben für uns Heiner einfach ablehnenswert.

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Als das Spiel sich seinem Ende neigte und sich fast alle sicher waren, dass der große Aufwand heute ohne Lohn bleiben würde, flankte Sandro Sirigu in den Strafraum (diesmal nicht direkt ins Tor) und fand den freistehenden Oliinyk, der in der 92. Minute den Ausgleich markierte. Das Bölle jaulte vor Freude und feierte das Unentschieden wie einen Sieg, was den Spielern sichtlich gut tat. Die gesehenen Darmstädter Grundtugenden wurden an den Tag gelegt und jeder ging mit dem guten Gefühl nach Hause, dass es nun aufwärts mit den Lilien geht.

Bilder vom Spiel findet ihr bei den Usual Suspects und Ultrà de lis.