Die wie jedes Jahr mit Spannung erwartete Pokalauslosung brachte dem SVD das Duell gegen den Bremer Pokalsieger Bremer SV ein. Trotz einiger anderer, vermeintlich attraktiveren Gegnern, war man mit diesem Los zum Saisonauftakt nicht ganz unzufrieden. Insgeheim hoffte man auf die Austragung im Stadion am Panzerberg, der eigentlichen Heimstätte des BSV. Da dies aufgrund der ganzen DFB-Bedingungen für die Amateurteams nicht möglich war, musste man kurioserweise in das kleinere Stadion in Oberneuland ausweichen. Schade eigentlich, hätte die eigentliche Heimstätte der Bremer doch deutlich mehr Charme gehabt. Die aktive Fanszene trat den Weg recht früh in die Hansestadt an. Wer nicht schon das Wochenende über ein bisschen im Norden unterwegs war fuhr mit dem Bus, 9ern oder dem Auto in den frühen Morgenstunden los. Am stadionnahen See machte sich der Haufen bei typisch norddeutschem Wetter noch einen Lenz und manche hielt die Außentemperatur auch nicht von einer kurzen Schwimmeinlage ab. Anschließend ging es mit allen angereisten auf den Weg in Richtung Sportanlage des FC Oberneuland. Dort erwartete uns ein Bild längst vergangener Regionalliga- oder Oberliga-Zeiten. Ein Sportplatz mit einer kleinen Tribüne für die Einheimischen und einem Gästekäfig mit zwei Stehplatzstufen und Stacheldraht an den Stangen. Dazu der bekannte Bremer Ordnungsdienst aus dem Weserstadion – da fühlt man sich doch gleich als Gästefan willkommen.
Unser Material fand allerdings nach langen Diskussionen den Weg ins Stadion, wobei die Beflaggung des hinteren Zauns leider an Wind und Wetter scheiterte. Dafür konnte das Kamerapodest beflaggt und auch ansonsten ein guter Standort für den ersten Support der Saison ausgewählt werden. Von den rund 500 mitgereisten Heiner gab es dann anfänglich geschlossene Gesänge bevor dann irgendwann entweder gemütlich Fussball geguckt, Unfug getrieben oder sich beim harten Kern von rund 120 Leuten manches Mal in einen kleinen Rausch gesungen wurde. Dieses Spiel nutzte man um mal wieder mit ein bisschen Spaß und ohne Druck die Mannschaft zu unterstützen. Neben den gängigen Gassenhauern und Schlachtrufen gab es dann auch so manche neue Melodie und einen sehr abwechslungsreichen Support mit lang gezogenen Liedern und gewissen Abdreh-Momenten. Auch wenn solche Auftritte vermutlich eher die Ausnahme als die Regel im kommenden Jahr sein werden, so hat es doch allen sichtlich Spaß gemacht. Und vielleicht bleibt ja das ein oder andere Lied hängen und schafft es in den Bundesliga-Alltag…
Unsere Mannschaft mit einigen Neuzugängen dominierte dazu das Spiel nach Belieben und ging relativ zügig durch Colak in Führung, der auch beim folgenden Bremer Eigentor durchaus seinen Anteil hatte. Heller und wieder Colak erhöhten bis zur Halbzeit gegen einen eher schwachen Gegner auf 4:0 womit die Sache eigentlich gegessen und die nächste Runde gebucht werden konnte. Nicht umsonst wurde bereits jetzt der Klassiker „SV98 im Europapokal“ von Milton Fisher ausgepackt. Der einzig bittere Beigeschmack war die verletzungsbedingte Auswechslung unseres Capitano, den wir hoffentlich schon bald wieder auf dem Feld sehen werden. Gute Besserung, Aytac!
In der 2. Hälfte legten die Lilien dann nochmal nach ohne sich dabei zu verausgaben. Einem schönen direkten Freistoßtor von Jerome Gondorf folgte der dritte Treffer von Colak sowie der Schlusspunkt durch Neuzugang Schipplock, der mit einigen anderen kürzlich verpflichteten Spielern heute sein Debüt im blau-weißen Trikot gab. Am Ende stand war es mit 7:0 ein ordentlicher Auswärtsauftritt auf den Rängen und dem Rasen und es ging entspannt zurück in Richtung Südhessen. Am kommenden Wochenende wird das Niveau dann allerdings ein anderes sein, wenn man am 1. Spieltag der neuen Bundesliga-Saison beim 1. FC Köln antritt.
Fotos folgen auf den Seiten der Usual Suspects und Ultrà de lis