Saisonrück- und Ausblick

Eine nervenaufreibende, spannende, anstrengende und am Ende in allen Belangen historische Bundesliga-Saison liegt hinter uns. Für den absoluten Großteil der Lilienfans war es die erste Spielzeit in der höchsten Spielklasse und nicht nur für den gesamten Verein sondern auch für die Fanszene war es bisweilen eine Kraftprobe, die wir in den allermeisten Fällen auch bestanden haben. Gerade der große Zuwachs an Lilienfans auswärts und daheim war dabei eine große Herausforderung, die es zu meistern galt. Es gab Spiele in denen uns dies optimal gelungen sein dürfte und eben auch einige, nach denen wir unzufrieden das Stadion verlassen haben. Wir wollen die vergangene Spielzeit daher nochmal aus Fansicht auswerten, um damit auch die richtigen Schlüsse für die Zukunft und die nächsten Schritte in der Bundesliga zu ziehen. Es gab eben auch einfach viele Themen, die uns beschäftigten aber die im Spielalltag oftmals untergegangen sind oder von uns nicht ausführlich thematisiert werden konnten. Dies alles wollen wir mit dem folgenden Text nachholen. Nehmt euch also die Zeit und lasst mit uns das vergangene Jahr nochmal Revue passieren: 

Neue Fans – Alte Probleme
Beginnen wir mit dem wohl größten Konfliktfeld – der Beziehung zwischen dem treuen Stammpublikum und den vielen Lilienfans, die in den letzten zwei Jahren ihren Weg ans Böllenfalltor gefunden haben. Wir möchten kein pauschales Urteil fällen und es liegt uns fern alle Neu-Lilien als „Erfolgsfans“ zu bezeichnen. Jeder hat irgendwann mal seine ersten Schritte im Stadion gemacht und sich in diesen Verein verliebt. Dass bei einem dermaßen rasanten Aufstieg auch viele neue Zuschauer den Weg zu den Lilien finden, dürfte daher sicherlich keinen überraschen. Es ist ja auch irgendwie cool, dass die Kinder auf den Bolzplätzen nun wieder in blau-weiß kicken gehen und nicht, wie noch vor ein paar Jahren, in Trikots der Großclubs aus München, Dortmund oder gar verbotenen Orten aus der unmittelbaren Nachbarschaft. Die Lilien sind wieder der Stadtverein, der sie seit jeher waren und haben dazu eine ganze Region im Sturm erobert. Soweit so schön…

Doch leider gibt es eben auch eine Vielzahl an negativen Begleiterscheinungen, die diese nie gekannte Sympathiewelle mit sich bringt. Viele „Neuankömmlinge“ sind sich anscheinend nicht bewusst, dass sie hier nicht in eine leere Wohnung einziehen sondern das Böllenfalltor schon seit Jahren (und Jahrzehnten) das Wohnzimmer vieler eingefleischter 98er war und ist. Es gilt also sich in diese natürlich gewachsenen Strukturen einzufügen und sie auch zu respektieren. Das wird leider immer häufiger daheim und auswärts eben nicht getan, was denjenigen, die schon nach Weiden und Pfullendorf gefahren sind, oft sauer aufstößt. Wer ins Stadion kommt um ein Bundesliga-Event komplett passiv zu konsumieren, der ist am Bölle definitiv falsch! Wem der große Name des Gegners mehr bedeutet als die Leidenschaft für den Sportverein, der hat etwas am Fußball nicht verstanden! Wer mit einem Lilien-Trikot sturzbetrunken durch andere Städte torkelt und im Gästeblock nur noch zu verwackelten Selfies imstande ist, der kann gleich daheim bleiben! Kurz gesagt: Manche Verhaltensweisen gehen uns aktiven Fans tierisch auf den Geist und zeugen von wenig Respekt gegenüber den Werten, die Verein und Fanszene seit Jahren vertreten. Wir haben keinen Bock auf ein Publikum, das sich verhält wie bei einem Public Viewing der Nationalmannschaft! Wir wollen keine Bundesliga-Konsumenten! Wir wollen keine Fans, denen anzumerken ist, dass sie in der nächsten schwierigen Phase gleich wieder ein anderes Hobby für sich entdecken!

Stattdessen wollen wir mit all denen, die diese Stadt, den Verein und das Stadion lieben oder sich frisch verliebt haben, dafür sorgen, dass dieser Aufschwung in der Fanszene langfristig erhalten bleibt. Wir wollen auswärts und daheim ein wahrhaftiger 12. Mann sein, der den SVD würdig auf den Rängen vertritt und auch bei Rückständen nicht aufgibt. Der sportliche Erfolg sollte nicht dazu führen, dass die Fanszene verwässert, sondern dass sie wächst. Für dieses Wachstum sind die aktiven Gruppen seit Jahren bereit, sich in den Dienst aller Lilienfans zu stellen und auch mal persönliche Sichtweisen zurückzustecken. Das funktioniert aber nur solange diese Bereitschaft auch auf Seiten aller anderen Fans vorhanden ist. Wir sind kein Stimmungs- und Choreo-Dienstleister für alle anderen Darmstädter sondern wollen stattdessen der Motor und die treibende Kraft für eine möglichst gute Unterstützung unseres Vereins sein. Wir freuen uns über jeden, der sich diesem Ziel anschließt. Aber wir werden zukünftig auch keine Rücksicht mehr auf Menschen nehmen, die ihr eigenes Konsumverhalten vor diese Ziele stellen.

Unsere Fanszene ist vielschichtig und das ist auch gut so. Wir haben es immer geschafft diese Vielfalt zum Wohle des Vereins zu bündeln und sie zu einer Stärke zu machen. Jeder hat hier seinen Freiraum und seinen Platz innerhalb der Szene. Wer dies aber ausnutzt und damit einen Riss im Gesamtgefüge riskiert, der sollte sich das in Zukunft besser zweimal überlegen.

Stimmung
Das alles hat natürlich auch unmittelbaren Einfluss auf die Stimmung bei Heim- und Auswärtsspielen. Grundsätzlich können wir hier mit der Entwicklung sehr zufrieden sein. Für viele Ultras und langjährige Aktivposten ist mit einem komplett stehenden und am Rad drehenden Block1898 ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen. Stand man vor ein paar Jahren hier bei einem Heimspiel gegen Heidenheim noch in einer Stimmungs-Wüste, so sind es heute min. 75% der Block-Gänger bei jedem Gesang mit dabei. Manchmal etwas mehr, manchmal eben auch mal etwas weniger, aber immer bereit nach einer gelungenen Grätsche in komplette Ekstase auszubrechen. So gefällt uns das und wir hoffen, dass auch die letzten verbliebenen Dauer-Sitzer sich in Zukunft diesem Trend anschließen oder sich Karten für ruhigere Bereiche im Stadion suchen werden. Dann ist vielleicht auch noch häufiger das volle Potenzial des Blocks abrufbar.

Und das nicht nur bei bekannten Klassikern, sondern auch bei neuen Gesängen. Diese versuchen wir immer wieder einfließen zu lassen, damit es nicht zu monoton auf den Rängen wird. Texte und Melodien werden regelmäßig veröffentlicht und doch haben wir das Gefühl, dass der Großteil der 98er lieber beim üblichen „Schalala“ bleiben würde, damit es nicht zu schwierig wird. Auch dieser Wechselgesang wurde von uns eingeführt und ist in bestimmten Situationen immer wieder ein echter Brecher. Doch werden wir uns weiterhin für einen vielfältigen und kreativen Support stark machen. Dazu gehört eben auch, dass man sich mal ein paar Textzeilen merken und für neue Sachen bereit sein muss.

Gerade auswärts war es manchmal schwierig die große Masse zu koordinieren und für einen guten Support zu sorgen, doch wer in Berlin dabei war, der weiß wie beeindruckend und mächtig solch ein Support sein kann. Dies wünschen wir uns im nächsten Jahr bei allen (!!!) Auswärtsspielen, denn manchmal waren wir zwar mit vielen Leuten am Start – konnten aber kaum Durchschlagskraft erzeugen. Jüngste Beispiele waren die ersten 45 Minuten in Hamburg oder in Köln, wo man dachte alle Anwesenden hätten mit dem Anpfiff plötzlich ihre Stimme verloren. Dies betrifft oftmals auch die Fans in den ersten Reihen. Dort sollte man nicht nur stehen um cool auszusehen oder seine Fahne zu schwenken, sondern gerade von hier muss der Funke auf den Rest überspringen. Ein weiterer Anspruch, dem sich ausnahmslos jeder zu stellen hat. Entweder man wird ihm gerecht oder man sucht sich einen anderen Platz!

Grundsätzlich möchten wir auch im nächsten Bundesliga-Jahr die Stimmung noch einen Schritt voran bringen. Dazu werden wir viele Gespräche führen, die Wechselgesänge mit der Gegengeraden ausbauen und uns auch ansonsten noch viel einfallen lassen. Wir wollen, dass sich jeder 98er mit einbringen kann und sich auf der anderen Seite auch auf das einlässt, was die aktive Fanszene austüftelt. Lasst uns aufhören klein zu denken und das vorhandene Potenzial Spieltag für Spieltag voll ausschöpfen.

s04
Zusammenhalt

Auch wenn das angesprochene Verhältnis zwischen „alten“ und „neuen“ Lilienfans nicht immer ganz einfach war, so ist der Zusammenhalt in der vergangenen Saison gerade unter den aktiven Gruppen mit Sicherheit noch ein Stück verbessert worden. Zwar sind wir hier auch noch lange nicht am Ende der Fahnenstange, doch sowohl die Auftritte in den Derbies, als auch gegen andere Gegner haben gezeigt, dass man für Stadt und Verein bereit ist sein Ego beiseite zu lassen und sich zusammen rauft. Egal ob Treffpunkte, Märsche, Auswärtsfahrten, Sonderzüge, Kneipenbesuche, Konzerte, Partys – es gab viele Gelegenheiten zu beobachten, wie stark uns unser Zusammenhalt machen kann. Diesen Weg werden wir hoffentlich fortsetzen  und unser Bestes dafür geben um dieser Darmstädter Tugend nicht nur auf dem Platz sondern auch auf den Rängen und unter der Woche gerecht zu werden. Die passenden Strukturen dafür haben wir im letzten Jahr gemeinsam gebildet und bauen sie weiter aus sodass Jung und Alt so oft wie möglich miteinander zu tun haben und dadurch besagter Zusammenhalt überhaupt erst entstehen kann.

An dieser Stelle muss man auch einen riesigen Hut vor unseren steten Begleitern aus Bern und einigen anderen Städten ziehen. Wir sind froh und stolz, dass ihr so oft an unserer Seite standet und möchten euch für jeden Besuch, jede Spielminute ganz herzlich danken! Es ist mehr als nur eine Fanfreundschaft – das habt ihr im letzten Jahr mal wieder unter Beweis gestellt!

Choreos
Optisch gab es oftmals Standard, wo sich mancher wohl eine spektakuläre Show vorgestellt hatte. Uns war allerdings nicht danach den Hype rund um die Bayern- und Dortmund-Stars noch mit irgendwelchen 0815-Choreos zu befeuern. Eine Choreo ist ein Geschenk der Fans an ihren Verein und bestenfalls eine zusätzliche Motivation für die Spieler. Sie sind nicht dafür gedacht dem Medien-Hype rund um ein Spiel gerecht zu werden und richten sich schon gar nicht nach dem Etat des Gegners. Wir werden auch in Zukunft größere Choreografien zu ausgewählten Spielen und besonderen Anlässen machen. Niemand diktiert uns diese, schon gar nicht die Erwartungshaltung von Medien, VIPs und Bundesliga-Kunden.

Was fürs Auge gab es natürlich trotzdem. Vorneweg eine geniale Auftakt-Choreo gegen Hannover bei der in jedem Stadionbereich deutlich wurde, dass am Bölle die Uhren tatsächlich noch anders ticken. Dafür wurde in der Sommerpause kräftig gewerkelt und sich anschließend erst mal auf den Alltag und den Support konzentriert. Kleinere Aktionen und Spruchbänder gab es zwar fast wöchentlich, doch eine Choreografie in diesem Ausmaß sollte erst wieder zum Saisonende gegen Gladbach folgen. Auswärts setzten wir hingegen mit Mottoartikeln im Derby und in Berlin blau-weiße Ausrufezeichen, färbten den Hamburger Gästeblock in die Darmstädter Stadtfarben oder ließen hier und da mal kleinere Aktionen (z.B. die Doppelhalter in Ingolstadt) für sich sprechen. Beim Heimspiel gegen Stuttgart präsentierte UDL ihre erste eigene Choreografie in Form eines interaktiven Spielautomaten. Im Rückspiel-Derby verzichteten wir aus bekannten Gründen auf eine Choreo und holten diese dann mit dem Fahnentag gegen Gladbach zumindest teilweise nach.

Insgesamt sind wir recht zufrieden, auch wenn man mit einfachen Mitteln auch in Zukunft dem ein anderen Spiel noch einen Farbtupfer verpassen kann. Grundsätzlich bietet Block1898 dafür aber allen aktiven Lilienfans auch den passenden Freiraum und wir werden mit Sicherheit auch im neuen Jahr die kreativen Köpfe zusammen stecken um vielleicht noch 1-2 große Choreografien mehr am Bölle zu präsentieren.

Hannoi3

Repression
Nach wie vor können wir wohl behaupten weit weniger von Repressionen wie Stadionverboten betroffen zu sein als manch andere Fanszene. Doch dass in der Bundesliga teilweise ein anderer (schwachsinniger) Wind weht, wurde auch uns bei Auswärtsspielen ziemlich deutlich. Wenn jeder zweite Verein uns eine andere Fahnenstocklänge diktieren will oder andere gängige Fan-Utensilien als „Privilegien“ sieht, dann wünscht man sich doch manchmal in untere Ligen zurück, wo die Sicherheitskräfte teilweise wohl noch etwas mehr Resthirn besitzen. Und leider werden auch am Böllenfalltor Gästefans immer häufiger mit sinnlosen Sicherheitsmaßnahmen konfrontiert. Nach mehreren Pyro-Aktionen im Gästeblock gab es auch mal komplette Materialverbote für Fanszenen, die mit den Aktionen rein gar nichts zu tun hatten. Auch hier haben Bullen und Verband den Daumen anscheinend zu fest drauf und es wird Zeit, dass sich die Vereine deutschlandweit mal gegen solche Kollektivstrafen wehren anstatt sie stumm nickend zu akzeptieren.

Gerade das Heimspiel gegen die eintracht ist doch das beste Beispiel wie sinnfrei derlei Verbote sind. Das Gästeverbot durch die DFB-Greise entstanden nur noch mehr Probleme für Stadt und Verein. Wie dilletantisch und fern von jeder Rechtsgrundlage der Bürgermeister dann agierte, muss an dieser Stelle auch nochmal unterstrichen werden. So sehen also Derbys in der Welt von Leuten aus, die ein Stadion höchstens aus der Loge kennen: Massen an Polizei über drei Tage (!!!) im gesamten Stadtgebiet, Vorfälle überall wo Gästefans notgedrungen im Heimbereich unterwegs sind und verbrannte Steuergelder im siebenstelligen Bereich. Und jetzt stellt euch nochmal die Frage, wer den Fussball kaputt macht!

Und obwohl es eigentlich zu keinen nennenswerten Krawallen kam, werden nun auch für Lilienfans immer häufiger aufgrund irgendwelcher Lappalien Stadionverbote und überzogene Bußgelder verteilt. Wo früher kein Hahn nach gekräht hat, steht man jetzt anscheinend im Spotlight des Bundesliga-Zirkus und muss teilweise ohnmächtig zusehen, wie für jeden Quatsch härteste Strafen ausgesprochen werden. Wir werden dies jedoch nicht einfach hinnehmen, sondern uns zur Wehr setzen. Jedem, der von repressiven Maßnahmen betroffen ist, wird bestmöglich geholfen. Jeder mit einem Stadionverbot wird gestärkt zurück kehren. Denn die Law-and-Order Politik der Polizei und des korrupten Verbandes aus FFM werden unsere Leidenschaft für unseren Verein nicht brechen können! Verlasst euch drauf!

Kommerz
Ein Thema, das man jetzt stundenlang diskutieren könnte. Und mittlerweile ist selbst in unserem Verein eine Art kommerzieller Ausverkauf alter Werte nicht mehr von der Hand zu weisen. Das „kultige Image“ wurde mit dem neuen Marken-Claim versehen und lässt sich jetzt bestens mit Duschgel und beklebten PayTV-Receivern unter die Leute bringen. Die Eckbälle werden jetzt auch endlich von Firma XY gesponsert und man hat nicht das Gefühl, dass noch irgendwas sicher vor der eigenen Vermarktung ist. Im Gegensatz zu anderen Vereinen sind wir hier zwar noch ein recht harmloser Fall und die Fans haben ein großes Mitspracherecht was bestimmte Dinge angeht – und trotzdem nervt es teilweise nur noch!

Wir hören jetzt schon die Sprüche „dass wir das Geld ja brauchen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Oder wollt ihr wieder zurück in die Regionalliga?“. Ja, uns ist bewusst, dass wir uns jetzt auch in dieser Spirale befinden, die seit Jahren dem Fußball mehr schadet als nützt. Die astronomische Gehälter und Prämien müssen bezahlt, die Fernsehsender bedient und der allmächtige Verband hofiert werden. Anders kann man angeblich nicht überleben!? Doch stimmt das wirklich? Hat nicht gerade unser Verein mit bescheidensten Mitteln gezeigt, dass die wichtigsten Faktoren nach wie vor Zusammenhalt, Kampfgeist und Wille sind und nicht die Zahlen auf den Bankkonten? Der Gier nach mehr scheinen jetzt allerdings einige so sehr verfallen zu sein, dass sie alles zu Geld machen, was sich auch nur ansatzweise verkaufen lässt. Für uns bedeutet „Aus Tradition anders“ zu sein allerdings nicht der totale Ausverkauf und damit schlussendlich ein angepasster, 0815-Plastik-Bundesligaklub zu werden, sondern eben auch mal klar „Nein!“ zu sagen wenn der nächste Werbeartikel-Hersteller einen Schnapp mit unserem sportlichen Aufstieg machen will. Wir könnten uns über dieses Thema jetzt noch weiter in Rage reden, was wahrscheinlich weniger sinnvoll ist, als die Entwicklung des SV98 in dieser Richtung ganz genau im Auge zu behalten und zu hinterfragen.

hoffe

Vereinspolitik
Das gleiche gilt für das Thema „Vereinspolitik“. Wir haben im vergangenen Jahr in einem beispiellosen Dialog zwischen Präsidium und Mitgliedern die Ausgliederung der Profi-Abteilung aus dem eingetragenen Verein abgelehnt und stattdessen die marode Satzung modernisiert. So weit so gut und man muss den Verantwortlichen für ihre Handlungsweise und Gesprächsbereitschaft wirklich danken! Auf der anderen Seite gibt es immer wieder Punkte und Kommentare, die manchem Heiner den Schweiß auf die Stirn treiben. Um hier zukünftig besser reagieren zu können, wurde ein Fanbeirat installiert, der das Präsidium und die Geschäftsführung in sensiblen Themen berät und Rücksprache mit der „Basis“ führen kann. Das Gremium befindet sich noch im Aufbau, allerdings legen wir viel Hoffnung in den Dialog mit den Verantwortlichen. Auch und vor allem in Sachen Stadion…

Stadion-Umbau
…und damit wären wir beim wohl heißesten Thema der letzten Wochen. Auf das städtische Versagen, die kommunale Posse und alle katastrophalen Einzelheiten wollen wir an dieser Stelle lieber nicht eingehen. Alle Beteiligten wissen, was sie sich da selbst für ein Eigentor geschossen haben und leider werden weiterhin offensichtlich ziemlich inkompetente und geltungssüchtige Menschen mit dem Krisen-Management beschäftigt. Wir halten uns lieber an die Fakten und werden uns ansonsten weiterhin im Fanbündnis für einen fangerechten Umbau engagieren. Was die meisten von uns zu einem angestrebten Neubau außerhalb der Stadtgrenzen denken dürfte ohnehin bekannt sein. Wir empfehlen den Verantwortlichen in jedem Fall ein FUSSBALL-STADION zu bauen und keine Multifunktions-Arena mit dem neusten Schnickschnack für zahlungskräftige Kundschaft. Dann klappt’s ja vielleicht auch mit den Nachbarn…

Südtribüne
Für uns ist jetzt erstmal vor allem eins interessant: Die neue Südtribüne! Frühzeitig haben wir mit dem Verein hierüber Gespräche geführt wie und unter welchen Bedingungen das Stimmungszentrum von der Haupttribüne in den Süden des Stadions umziehen kann. Für uns sprechen vor allem die Faktoren „echte Stehplätze“ und „Kapazität“ dafür, diesen Schritt zu wagen. Die Möglichkeit auf eine Hintertortribüne als Stimmungszentrum ist (wenn auch nur vorübergehend) eine echte Chance für die gesamte Fanszene. Die Stimmung bei Heimspielen kann somit nochmal auf ein neues Level gehoben werden, auch wenn der Weg dahin voraussichtlich nicht ganz einfach wird. Deshalb haben die aktiven Fans beschlossen, den Block1898 zukünftig in den Mittelblock der neuen Südtribüne zu verlegen und bitten alle stimmungswilligen Fans darum, sich Ihnen anzuschließen und Dauerkarten auf diesen Bereich umschreiben zu lassen. Die Preise kommen uns nach Jahren auf den Sitzplätzen auch deutlich entgegen und so hoffen wir auf viele, jüngere Lilienfans die sich ebenfalls für eine Dauerkarte im Süden entscheiden werden.

Wir werden in der Sommerpause noch einige Gespräche führen und offen für jede Art von Kommunikation sein, um weitere Gruppen und Fanclubs von diesem Schritt zu überzeugen und mit den bisherigen Südkurven-Stehern in Kontakt zu kommen. Termine dafür findet ihr zeitnah auf unserer Homepage. Sobald der Bau der Tribüne abschließend feststeht und die letzten Details geklärt sind, werden wir und der Verein euch mit allen notwendigen Informationen versorgen.

11889063_10205725995802532_825612720_o

Ausblick
Mit neuen Spielern, neuem Trainer und nun wohl auch einer neuen Stehplatztribüne geht der SVD in eine Saison, von der man jetzt schon weiß, dass sie nicht leicht werden wird. Wir wären allerdings nicht die Lilien, wenn wir die Flinte schon vorab ins Korn schmeißen würden. Diesen Gefallen tun wir niemandem, schon gar nicht der Konkurrenz! Wir sind mal wieder Absteiger Nr. 1, haben tolle Jahre hinter uns und nun wird sich zeigen, ob wir bereit dafür sind den nächsten Schritt zu machen. Wir wollen das Team dabei bestmöglich unterstützen, egal wie weit und steinig der Weg auch sein mag. Aus Fehlern der letzten Jahre wollen wir lernen und uns damit auch als Fanszene nochmal ein Stück verbessern. Dafür sind wir aber wieder alle gefragt! Wir müssen wieder die Einheit bilden, die uns so stark gemacht hat und dabei auch die Spieler mitnehmen. Dann werden wir, unabhängig davon ob es sportlich am Ende reicht, erneut als Sieger da stehen.

Packen wir es an! Auf ein Neues, Bundesliga!
Block1898