SV Darmstadt 98 – Bayer Leverkusen 1:2 (1:0)

Die Vorzeichen standen eigentlich gut für diesen Bundesliga-Spieltag. Wuschel befindet sich weiter auf dem Weg der Besserung und der Sieg im Badischen gab sportlich eine breite, blau-weiße Brust vor dem Duell mit dem nächsten Plastikclub. Dieses ist ja durch das Bündnis der Werksclubfans mit den traurigen Gestalten von der östlichen Mainseite auch nicht ohne Brisanz. Daher wurde ein früher zentraler Treffpunkt gewählt und sich gemeinsam auf das Spiel eingestimmt. Dank unliebsamer Gäste im Innenstadtbereich ging es etwas später als gewohnt und mit einigen Umwegen ins Stadion. Dort erwartete uns dann ein nasskalter Wintertag, der schon erahnen ließ, dass  heute wieder ein dreckiger 90minütiger Kampf am Bölle stattfinden würde.

Der Block heute teilweise leicht dezimiert, aber dafür von Anfang an auf Betriebstemperatur. Immer mehr Leute beteiligten sich an den Gesängen und auch die 2. Block-Hälfte stand endlich mal nahezu komplett. Die Mannschaft belohnte das mit 45 grandiosen Minuten in denen der Sportverein dem Gegner deutlich seine Grenzen aufzeigte und durch einen Wagner-Kopfball verdient in Führung ging. Alles roch nach einem Außenseiter-Sieg wie im Hinspiel und mit einem breiten Grinsen ging es in die Halbzeit.

Leider offenbarte sich danach wieder das alte Lilien-Problem. Der SVD schafft es oft leider nicht sein Spiel über 90 Minuten so konstant zu gestalten wie über die ersten 45 Minuten. Dazu kam ein Schiedsrichter, der das Heimpublikum mit vielen Fehlentscheidungen komplett gegen sich aufbrachte und bei beiden Bayer-Toren durchaus seine Finger im Spiel hatte. Vielleicht waren das die Folgen für die „glücklichen“ Schiri-Momente letzte Woche? Man weiß es nicht und doch ist es ärgerlich am Ende wieder mit leeren Händen aus dem heimischen Stadion zu gehen. Heute waren wir verdammt nah dran den Heim-Fluch endlich hinter uns zu lassen und auch daheim gegen einen „Großen“ mal was einzufahren. Die Stimmung im Stadion war dementsprechend eher verhalten, auch wenn man nie aufgab und der Mannschaft zu jedem Zeitpunkt noch alles zutraute. Richtig emotional wurde es beim Gepöbel gegen Gästespieler und Schiedsrichter, ansonsten blieb man aber eher blass. Die Mannschaft handelte sich dann noch ein paar Gelb-Sperren für das Spiel in München ein, was in den Folgetagen zu allerlei weinerlichen Presse-Statements führte. No one likes us – we don’t care!

Genauso wenig gemocht haben dürften uns die Jungs von Rhein und Main, die passenderweise im Gästeblock im Regen standen. Gehört hat man insgesamt eher wenig, auch wenn der Block gut gefüllt war. Anscheinend auch dank einer dreistelligen Zahl an Regionalligisten, die sich auch mal pure Bundesliga-Fußballromantik anschauen wollten. Danke für das Eintrittsgeld und viel Spaß weiterhin gegen Spielberg und Steinbach! Wir fahren jetzt erstmal nach München und machen den Bayern das Leben schwer.

Nach dem Spiel sammelten wir noch fleißig Spenden und konnten 4.305,42 Euro an das Crowdfunding-Projekt www.90minuten98.de weiterreichen. Vielen Dank an alle Spender! Damit sollte dem Filmprojekt aus der Fanszene nichts mehr im Wege stehen. Wir freuen uns drauf!