Erneut am ungeliebten Sonntag traten die Lilien im Schwabenländle an. Mit dem VfB Stuttgart hatte man einen Gegner mit dessen 2. Mannschaft man sich ab und an in den letzten Jahren messen konnte. Der letzte Besuch im Neckarstadion war demnach schon einige Jahre her, zuletzt mit YB im Europapokal. Diesmal sollten es 4.200 Heiner sein, die an einem Sonntag den SVD unterstützen wollten. Kein Vergleich mehr zu den unzähligen Kaffeefahrten ins Degerloch.
Auch auf dem Rasen ging es heute für beide Teams um viel. Und das nach einer kräftezehrenden Woche im Pokal. Während die Lilien zu Hause gegen Hannover überzeugten, mussten die zuletzt kriselnden Schwaben Carl Zeiss Jena schlagen, was ihnen auch gelang. In der Tabelle konnte der VfB auf 3 Punkte an die Lilien heran rücken und uns damit endgültig im Kampf um den Klassenerhalt ankommen lassen. Dem SVD stand es wiederum offen den Abstand auf Stuttgart zu erhöhen und sich vorerst Luft zu verschaffen. Dies gelang, wie ihr sicherlich wissen dürftet, leider nicht. Zwar zeigten die Blau-Weißen eine gute Partie und erarbeiteten sich viele Chancen. Es gab aber auch manch ungekannte Unkonzentriertheit, die der starken VfB-Offensive ausreichte um das Spiel in der zweiten Hälfte mit 2:0 zu gewinnen. Mit Sicherheit glücklich und dank einer starken Torwartleistung, aber vielleicht begreifen nun auch die letzten Träumer, dass die schwierige Phase der Saison gerade erst begonnen hat. Kämpferisch und moralisch ist der Mannschaft wieder mal kein Vorwurf zu machen.
Dies zeigte auch die Unterstützung im Gästeblock. Wie auch das Spiel gab es nach einer starken Anfangsphase in der ersten Hälfte zwar einige Hänger, es konnte gegen Ende trotz Rückstand aber nochmal ordentlich zugelegt werden, um die Mannschaft voran zu treiben. Zwar liegt noch ein langer Weg vor unserer verhältnismäßig kleinen Fanszene, doch klappt das Zusammenspiel mit der großen Masse nun auch auswärts immer besser. Zum Abschluss wurde der Mannschaft mit einer Schalparade noch Kraft für die kommenden Aufgaben gewünscht.
Die Heimkurve rund um das Commando Cannstatt unterstützte ihre Mannschaft ebenfalls durchgängig mit gewohnt vielen Fahnen-, Arm- und Schaleinsatz. Auch die Lautstärke war deutlich besser als bei den letzten Gastspielen in Bundesliga-Arenen und so kam man auch das erste Mal in den Genuss von Anti-Lilien-Liedern, die passend beantwortet wurden. Allgemein war es nach den Spielen in Augsburg, Leverkusen und auf Schalke ein deutlich angenehmeres Fußball-Gefühl im Stuttgarter Stadion. Ein Spruchband des Schwabensturms thematisierte dann noch unseren kometenhaften Aufstieg als eingetragener Verein. „Als e.V. von der Regionalliga in die Bundesliga! Man kann auch ohne Ausgliederung Erfolg haben!“ war der Spruch, der eventuell ja auch manch Offiziellem des SV98 aufgefallen sein könnte…
Auf der kurzen Rückfahrt wurde noch die Auslosung gegen die Bayern sehr unterschiedlich zur Kenntnis genommen. Bilder vom Auftritt in Stuttgart findet ihr wie üblich bei den Usual Suspects und auf zooom-box.de