Borussia Dortmund – SV Darmstadt 98 2:2 (0:1)

Für viele Lilienfans ging mit diesem Spiel ein Traum in Erfüllung – endlich mal im Westfalenstadion! So lernten die meisten aus den Schalke-Erfahrungen und deckten sich rechtzeitig mit Eintrittskarten ein. So war man dann ganz offiziell Teil des neuen Lilien-Auswärtsrekords. 8.400 Heiner mit ihrem Team in der Fremde, das war schon eine ordentliche Hausnummer. Zumal an einem Sonntagabend, was ja in den vergangenen Jahren eigentlich für die meisten kein sehr guter Termin zum Auswärtsfahren war. Für Block1898 ging die Reise mit mehreren Bussen recht früh los und man kam nach einer wie immer recht gediegenen Fahrt noch halbwegs pünktlich in Dortmund an. Vom Parkplatz aus zog der Tross nun geschlossen in Richtung Westfalenstadion vorbei an der bestens bekannten Roten Erde, wo man in den Jahren zuvor noch die Klingen mit den Amateuren der Schwarz-Gelben kreuzen konnte. Im Stadion waren außer uns dann die meisten doch schon anwesend und so warf man einen Blick auf die bekannte Gelbe Wand gegenüber und viele, viele Lilienfans um sich herum.

Um alle Darmstädter in den Supports mit einzubeziehen verteilte man Vorsänger und Trommeln ein bisschen in die Breite. Rückblickend müssen wir aber feststellen, dass wir bei 8.000 Menschen und einer derartig breiten Verteilung eindeutig an die unserer absoluten Obergrenze angekommen sind. So viele Menschen in den Support einzubeziehen war ein wirklich schwieriges Unterfangen, dem wir uns aber zumindest versuchen wollten zu stellen. Es wird allerdings auch nicht einfacher, wenn viele Lilienfans sich auch keineswegs Mühe geben auf Takt und Geschwindigkeit der Gesänge zu achten. So gab es oftmals einen Kanon der zwar auch mal lauter werden konnte (je nachdem was auf dem Feld gerade passierte) aber auch zu selten als wirkliche Einheit auftrat. Gerade nach dem Rückstand war die Stimmung alles andere als berauschend obwohl eine Trotzreaktion eigentlich angebracht wäre. Der nachträgliche Beurteilung als „Wahnsinns-Stimmung“ können wir uns daher nicht komplett anschließen, auch wenn nach dem Tor von Aytac Sulu in der Schlussminute natürlich ausgelassen und laut gefeiert wurde. Doch für eine wirkliche „Top-Stimmung“ von 8.000 Lilienfans braucht es in unseren Augen schon noch ein bisschen mehr…

Genug der Kritik – kommen wir zum Spiel. Das war mal wieder ein Beweis für die absolute Willens- und Kampfkraft unserer Mannschaft. Dazu zeigte sie aber auch von Beginn an, dass sie Fußball spielen kann. Das 1:0 durch ein Traumtor von Marcel Heller (mit ebenso schöner Vorbereitung durch Jerome Gondorf) führte zu einem lauten Jubelorkan in blau-weiß, der anschließend immer wieder auflebte sobald die Borussen an unserer Abwehr, Christian Mathenia oder dem eigenen Unvermögen scheiterten. Mit einer Führung ging es wie schon auf Schalke in die Halbzeit und man konnte das Gefühl wieder einmal nicht in Worte fassen. Allen war klar, dass Dortmund nun mit mächtig Druck aus der Kabine kommen sollte. Eigentlich ein Grund mehr sich dieser Übermacht auch auf den Rängen in den Weg zu stellen, aber dieses Thema wurde ja bereits eingangs angesprochen. Leider schaffte es der BVB dann das Abwehr-Bollwerk zu knacken und drehte das Spiel durch einen Aubemeyang-Doppelpack. Angekommen auf dem Boden der Realität waren sich die meisten Heiner sicher, dass man wie schon gegen Bayern mit einer guten Leistung verlieren würde. Allerdings kennen wir da unsere Mannschaft wohl immer noch zu schlecht. Als sich Hummels und Co bereits sicher waren, dass es heute einen Heimsieg geben würde, brachte ein Freistoß durch Kempe nochmal Gefahr vors Dortmunder Tor und Captain Sulu persönlich netzte ein. Ob Billardtor oder nicht – der Ball war drin – und der Gästeblock explodierte zum zweiten Mal an diesem Abend. Ein unglaublicher Torjubel, bei dem erstmal alles durch die Gegend flog um sich dann wieder aufzurappeln und laut und energisch zu feiern. Absoluter Wahnsinn! Während die Dortmunder nun fluchtartig das Stadion verließen um gemeinsam mit ihrem Trainer Schuldige für die gefühlte Niederlage zu finden, machte man noch eine kurze aber endlich mal RICHTIG laute Party im Westfalenstadion. Wieder mal ein Spiel für die Vereins-Chroniken.

Nach dem die Mannschaft in den Kabinen verschwunden war, sammelte sich ein Großteil der, mit dem Bus und Auto angereisten, Heiner und machte sich zurück auf den Weg in Richtung Parkplatz, wo man sich dann noch das ein oder andere Bier auf Sulu und seine Truppe auf machte. Die Rückfahrt verlief ebenfalls planmäßig und alle Bussen trudelten nach und nach in Südhessen ein. Zwar war der nächste Arbeitstag für viele nicht ganz leicht zu bewältigen, doch mit Sicherheit hatte jeder dabei ein Lächeln im Gesicht.

Fotos vom Spiel findet ihr wie immer bei den Usual Suspects und Zoom-Box

DER SVD IST WIEDER DA!