Gleich drei Tage nach dem Spiel gegen die Bayern ging es schon wieder raus ans Bölle um in der englischen Woche die Grün-Weißen von der Weser herauszufordern. Dass Flutlicht-Spiele am Böllenfalltor immer etwas ganz besonderes sind, sollte sich ja mittlerweile auch bis Norddeutschland herumgesprochen haben. Der Gästeblock war dementsprechend recht gut gefüllt und die angebrachten Banner brachten viele Heiner zum Schmunzeln. Eine schicke Choreo zu Ehren alter Stadien und Underdog-Vereine, garniert mit etwas Pyrotechnik. Das hinterließ einen durchaus guten Eindruck. Ganz im Gegenteil zu dem Eindruck, den das Präsidium in den letzten Tagen und Wochen hinterließ und mit immer neuen kleinen und großen Fehltritten dazu beiträgt, dass das Profil als der „andere Traditionsverein“ gerade ein schöner Schein bleibt. Daher beschlossen A-Block, Gegengerade und Block1898 bei diesem Spiel dem Präsidium kurz vor der anstehenden Mitgliederversammlung symbolisch die gelbe Karte zu zeigen. Den erklärenden Flyer-Text dazu findet ihr HIER
Das Spiel begann direkt mit starkem Einsatz der Lilien und spürbarem Siegeswillen. Die Atmosphäre stimmte ab der 1. Minute und jeder eroberte Ball, jede Ecke und sogar jeder Einwurf wurden frenetisch von allen Teilen des Stadions bejubelt. Im Vergleich zum Bayern-Spiel spürte man die deutlich höhere Emotionalität auf den Rängen, was den Support vom Block1898 auch deutlich massentauglicher gestaltete. Gerade in der zweiten Hälfte konnte dadurch ab und an das ganze Stadion mitgerissen werden. Im Block selbst gab es allerdings auch die ein oder andere schwächere Phase, die eigentlich bei solchen Spielen nicht vorkommen müssten.
Auf dem Rasen spielten unsere Lilien wie gesagt mit viel Einsatz und Wille, konnten die ersten Chancen aber nicht in Tore ummünzen. Dafür traf Werder gleich mit ihrer ersten Chance durch Johannsson und brachte die mitgereisten Bremer zum jubeln. Diese konnte man in der ersten Hälfte noch einige Male im Block hören, doch spätestens nach dem Elfmeter in der 30. Minute war das Bölle wieder komplett in blau-weißer hand. Sandro Wagner verwandelte sicher. Nach der Halbzeit wurden bei Bremen noch zwei weitere Banner gezeigt. Sowohl das „Refugees welcome“ als auch „Böllenfalltorkultur erhalten!“ dürften beim Heimpublikum gut angekommen sein. Besonders für zweiteres ein Dankeschön in die Hansestadt! Auf dem Rasen versuchte es Werder dann mit Kombinationen und die Lilien weiter mit Kampfgeist. Dies brachte einige Chancen auf beiden Seiten bis Sandro Wagner erneut die Lilienfans erlöste und mit einem sehenswerten Treffer alle Dämme brachen. Ein Spiel unter Flutlicht gegen einen mehrmaligen Deutschen Meister und Pokalsieger gedreht und damit den ersten Bundesliga-Heimsieg seit 1982 eingefahren – ein fantastisches Gefühl! Die letzten Minuten waren dann ein mehrstimmiger Orkan bis der Schiedsrichter endlich abpfiff und die Mannschaft eine verdiente Runde durchs Stadion drehte. Bilder vom Spektakel findet ihr bei den üblichen Verdächtigen und in der zooom-box
Und jetzt… Auf nach Dortmund!