Egal in welcher Liga, der Volkssport Fußball mit seiner großen Strahlkraft und sozialer Bedeutung in vielen Städten, Gemeinden und Dörfern – basiert auf dem riesigen Zuschauerinteresse und dem Engagement der Anhänger und Mitglieder unzähliger Vereine. Doch das System, in dem diese Vereine sich miteinander messen, ist kaputt. Das wissen wir nicht erst seit Corona, als die „Demut“ der Verantwortlichen schnell zu einem „Weiter so!“ umschlug. Denn neben seiner Strahlkraft ist nach wie vor auch das große Geld die bestimmende Komponente des Systems. Durch den Aufbau der Ligenstruktur des DFB, die Bevorzugung bestimmter Investoren-gelenkter Vereine, die Ungleichverteilung der TV-Gelder und die Nicht-Berücksichtigung von Faktoren, wie Zuschauerinteresse, Nachhaltigkeit, Mitgliederzahlen, usw. bei der Ausschüttung der gemeinsamen Gewinne, sind viele Vereine dazu verdammt, sich zu verschulden und über ihre Verhältnisse zu leben, sollten sie sportlich abrutschen. Wir kennen dies aus den 90er und 00er Jahren nur allzu gut, wo wieder einmal deutlich wurde, dass wir Fans diejenigen sind, welche einen Fußballstandort wie diesen hier retten können. Danach haben wir eine unvergleichliche Erfolgsstory geschrieben, die ehrlich und ohne Investorengelder bis rauf in die Bundesliga führte. Gerade wir sind also ein gutes Beispiel, dass noch nicht alles verloren ist im deutschen Fußball!
So lautet zumindest unser eigener Anspruch und das nach außen transportierte Bild des SV 98. Das aber auch unser Verein in den Mühlen des Systems festhängt und Gelder für die Wettbewerbsfähigkeit generieren muss, haben wir in den letzten Jahren immer wieder feststellen müssen. Diskussionen rund um den Investoren-Einstieg bei der DFL, die neuen Dauerkartenpreise, E-Sport-Kampagnen, VAR-Zustimmung, die Prioritäten beim Stadion-Neubau allgemein und der Süd im speziellen, haben uns spüren lassen, dass auch in Darmstadt die Uhren fortan nicht ganz selbstverständlich „anders“ ticken. Auch wir führen jeden Tag einen Kampf gegen das System und seine „Zwänge“.
Im ostdeutschen Zwickau wird dieser Kampf momentan ebenso geführt und die Fanszene befindet sich in einer ähnlichen Situation wie wir im Jahr 2008. Nach dem Abstieg in die Regionalliga drohen dem Traditionsverein die Lichter auszugehen. Ein zwielichtiger Investor bot sich als Retter an, doch die Fans und Vereinsmitglieder haben sich gegen eine Abhängigkeit und für den Weg des ehrlichen Fußballs entscheiden. Für diese mutige und richtige Entscheidung sind sie aber auf die Hilfe von außen angewiesen. Unter dem Motto „Fußball gehört den Fans!“ werden aktuell bundesweit Spenden für den Erhalt des FSV Zwickau via Crowdfunding gesammelt. Sollte der benötigte Betrag zustande kommen, wäre dies ein starkes Ausrufezeichen für einen ehrlichen und basisnahen Fußball und gegen ein auf schnelle Gewinne und externe Geldgeber ausgelegtes System. Wir möchten an dieser Stelle unseren Teil dazu beitragen, dass in diesem Kampf „die Guten“ gewinnen und das sind… die Fans!
Wenn auch ihr dabei helfen wollt, dass man mit der Rettung des FSV bundesweit ein Zeichen setzt, dann spendet etwas an die Kampagne. Möglich ist dies per Online-Spende oder mit kleinen oder großen Beträgen bei uns am heutigen Info-Stand hinter der Südtribüne. Dieser hat auch nach dem Spiel geöffnet, außerdem stehen wir hier für weitere Diskussionen bezüglich des Themas zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es dort auch Soli-Stofftaschen mit passendem Schriftzug der Kampagne, deren Erlös natürlich ebenfalls gespendet wird.
Solidarität ist unsere Waffe, um den Fußball zu verändern!
Nutzen wir sie!