Der SV98 und die Stadt Darmstadt samt ihrem Umland haben eine besonders tiefe symbiotische Beziehung zueinander. In Krisenzeiten half man sich schon immer gegenseitig und stärkte dadurch diese Beziehung. Ihren Ursprung hat sie in der Fusion des FK Olympia und des Darmstädter SC zu unseren Lilien, die nach den Schrecken des 1. Weltkriegs neue Hoffnung, Schwung und Ablenkungsmöglichkeiten boten. Auch nach dem 2. Weltkrieg sorgten die 98er in ihrer Ausweichstätte, dem Hochschulstadion, dafür, dass sich die Darmstädter untereinander wieder näher kamen und leisteten einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag in der Nachkriegszeit mit dem Oberliga-Aufstieg 1950/51 als Höhepunkt.
Doch genauso umgekehrt standen die Heiner treu zu ihren Lilien, wenn es gerade mal nicht so lief. Dass die gesamte Stadt und ihre geballte kreative Energie einen Löwenanteil an der finanziellen Rettung 2008/09 hatte, ist kein Geheimnis. Aber auch der Zuschauerzuwachs bei Spielen, in denen die Lilien stets um die nackte Existenz kämpften, zeugt von dieser innigen Beziehung zwischen einem Verein und seiner Stadt. Diese schlägt sich auch in der Fanszene unserer Lilien wieder. So unterschiedlich die vielen Menschen, Freundeskreise und Gruppen am Böllenfalltor auch sein mögen – in schwierigen Zeiten, hält man stets fest zusammen und agiert als unschlagbare Einheit. So war es, so ist es und so wird es auch stets sein.
Nun befinden sich sowohl Verein als auch die Stadt in einer neuen Ausnahmesituation. Das Covid19-Virus wird eine Herausforderung, die es daher gemeinsam und in kompletter Symbiose zu meistern gilt. Wir müssen uns untereinander maximal solidarisch zeigen und das auf vorerst unbestimmte Zeit. Das bedeutet konkret:
- Ältere, Schwächere und Risiko-Patienten unterstützen wo es nur geht! Sei es beim Einkauf, Gassi gehen oder Behördengängen. Schaut in eurem Umgebungen nach älteren Menschen, die eure Hilfe benötigen und achtet bei diesen Hilfeleistungen eben auch auf die Hygiene.
- Unterstützung von Infizierten, die in Quarantäne müssen, keine Risikopatienten sind und Schwierigkeiten haben Ihren Alltag zu organisieren. Auch diese Menschen werden in den kommenden Wochen und Monaten unsere gesellschaftliche Unterstützung brauchen. Seid für sie da!
- Um eine schnelle Ausbreitung möglichst zu vermeiden auf soziale Kontakte weitestgehend zu verzichten und sich wenn dann an die entsprechenden Hygiene-Maßnahmen zu halten. Nur so können wir einen Kollaps des Gesundheitssystems versuchen zu verhindern.
- Kreative Lösungen suchen für Betriebe und Kultureinrichtungen unserer Stadt, die unter der notwendigen Einstellung von sozialen Kontakten, sehr wahrscheinlich leiden werden. Versucht euch mit diesen Menschen zu vernetzen und gemeinsam Ideen zu entwickeln wie sie und ihr das Bestmögliche aus der Situation herausholen könnt.
- Am wichtigsten: Verbreitet keine Panik oder Fake-News und seid keine unsolidarischen Arschlöcher, die Hamsterkäufe machen oder aus Krankenhäusern die Desinfektionsmittel klauen. Diese Sachen verschlimmern die Situation nur noch und sind maximal zu verurteilen!
Wir rufen alle Lilienfans und Darmstädter dazu auf sich in den kommenden Wochen diese Dinge zu beherzigen und erneut zu zeigen, dass dieser Verein viel mehr ist als nur ein Fußballclub. Er ist Herz und Seele dieser Stadt und muss dies auch in den kommenden Tagen unter beweis stellen!
Gebt euer Bestes & bleibt gesund!
Keine Krise ist größer als die Liebe zu dir!