Protestspieltag gegen Bielefeld

Worum geht’s:

In der kommenden englischen Woche werden bundesweit alle Fanszenen der Ligen 1 bis 3 Ihren Protest gegen DFB & DFL ins Stadion tragen. In allen Stadien sollen bis zur 20.Minute statt der üblichen, bunten und lauten Bilder Szenen herrschen, die verdeutlichen, wie die Fanblöcke bald aussehen werden, wenn bei den Verbänden kein Umdenken geschieht.

Die Entwicklung bis hierhin:

Wie wir bereits berichteten, wurden die Gespräche der „Fanszenen Deutschlands“ mit den Spitzen von DFB & DFL abgebrochen. Wir führten dabei aus, dass der Beitritt der Fanseite zu einem wie auch immer gearteten ,,runden Tisch‘‘ keine Verbesserung für jene Fanseite mit sich gebracht hat, stattdessen hat man lieber noch ein Montagsspiel in der 3.Liga eingeführt.

Das zeigt, dass sich bei diesen Gesprächen nur um eine für die Verbände gesichtswahrende Vorgabe von Dialogbereitschaft handelte, ohne dabei gewillt zu sein, tatsächliche Verbesserungen im Sinne der Fußballfans durchzusetzen. Die geleakten E-Mails zwischen DFB-Präsident Grindel und seinem Vize Rainer Koch haben uns gezeigt, wie die Verbandsbosse wirklich ticken, und dass der Abbruch der Gespräche ein richtiger Schritt war.

Was wollen wir erreichen?

Wir wollen unseren Fußball zurück. Wir wollen einen Fußball, der sich an der Basis orientiert, statt die Spirale in immer neue Höhen zu drehen. Der den Fokus auf die Fans legt, statt sich nur nach Investoren, anderen Stakeholdern und dem großen Geld zu richten. Einen Fußball mit echten Emotionen, statt x-maliger Korrekturen vor dem Bildschirm. Ein Fußball, der seinen Fokus aufs Stadion legt und nicht auf 20 verschiedene Pay TV-Abos. Einen Fußball, der am Wochenende stattfindet, und uns nicht ohne Not an Arbeitstagen durch die Republik scheucht.

Betrifft uns das in Darmstadt überhaupt?

Ja, wir können uns noch recht glücklich schätzen. Wir haben eine Vereinsführung, die Faninteressen noch ernst nimmt. Der Ausverkauf von Vereinsanteilen oder Stadionverbote um kritische Stimmen loszuwerden sind bei uns kein Thema. Und dennoch sind auch wir betroffen: In der Geiselhaft der TV-Verträge hatten wir in der letzten Saison mehr Auswärtsspiele unter der Woche als am Wochenende zu bestreiten. Und es geht gerade so weiter: St.Pauli am Freitag, Kiel am Freitag und Magdeburg am Freitag sind nur die krassesten Ausreißer, die uns zeigen, wie egal der DFL unsere Strapazen und unsere Anwesenheit sind. Noch dazu wollen wir nicht tatenlos zusehen, wie andere Fanszenen mit größeren Problemen vor existentielle Fragen gestellt werden. Früher oder später könnte uns das gleiche Schicksal ereilen.

Wie soll es jetzt weitergehen?

Offenbar ist noch mehr öffentlicher Druck nötig, um den Entscheidungsträgern die Situation zu verdeutlichen. Wenn die Anliegen der Fans bei Gesprächen im stillen Kämmerlein kein Gehör finden, dann vertreten wir sie eben wieder dort, wo man uns nicht ignorieren kann: In unseren Stadien und Kurven. Wir haben angekündigt, dass man von uns hören wird und setzen das in der kommenden englischen Woche, am siebten Spieltag, um.

Was machen wir gegen Bielefeld?

In den ersten 20 Minuten der Spiele werden wir, wie unsere Gäste aus Bielefeld und auch alle anderen Fankurven des Landes, auf einen wie üblich organisierten Support verzichten. Stattdessen wollen wir sowohl akustisch als auch optisch zeigen, dass die große Masse an Fans nicht damit einverstanden ist, was einige wenige Funktionäre mit unserem geliebten Fußball veranstalten.

Wir werden die Anfangsphase des Spiels mit Protestrufen und –bannern begleiten, die umso mehr Aufmerksamkeit erreichen, wenn wir derweil auf andere Fahnen und Gesänge verzichten. Wir laden Euch dazu ein, sich uns anzuschließen, um ein einheitliches und starkes Zeichen zu setzen! Zeigt denen da oben, dass die Fans in den Stadien nicht gewillt sind, immer neue Auswüchse der Kommerzialisierung und Entfremdung in Kauf zu nehmen!

Was kann unsere Mannschaft dafür?

Natürlich nichts! Und deshalb haben wir Trainer und Spieler auch im Vorfeld über den Protest informiert, sodass unsere Spieler hoffentlich keineswegs irritiert reagieren werden. Uns schmerzt es sehr unsere gut gestartete Mannschaft nicht komplett wie gewohnt von der ersten bis zur letzten Minute anzufeuern. Wir verzichten heute jedoch für 20 Minuten darauf, damit es zukünftig auch noch dauerhaft möglich sein wird unsere Fußball-Leidenschaft vollständig ausleben zu können. Es ist Zeit dafür zu kämpfen und zu zeigen wie es dauerhaft ohne Support in den deutschen Stadien aussehen würde.

Wenn ihr euch unserem Protest anschließen wollt und den Protestflyer als Gruppe/Fanclub unterzeichnen wollt, schreibt bis Sonntag 15 Uhr eine E-Mail an kontakt@block1898.de mit dem Namen eurer Gruppe/eures Fanclubs!

EIN ANDERER FUSSBALL IST MÖGLICH!
VERÄNDERUNGEN SIND NÖTIG!